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Die Fairmittlerei

Jährlich werden in Österreich von Industrie und Handel bis zu 2250 Tonnen einwandfreie Non-Food Produkte vernichtet. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Fehler in der Produktion (bspw. falsche Etikettierung), die Unterschreitung der gesetzlichen Mindestfüllmenge, Änderungen im Layout, übrig gebliebene Kontingente aus Sonderaktionen und vieles mehr. Das Spenden der Produkte, konkret ist hier die Rede von Körperpflege- sowie Wasch und Reinigungsprodukten, wird von vielen Unternehmen aufgrund des hohen logistischen und finanziellen Aufwands nicht in Betracht gezogen. Das Start-up die Fairmittlerei sagt dem Verschwendungswahn nun den Kampf an und setzt sich für einen ressourcenschonenden Umgang und gegen ein unnötiges Abfallaufkommen ein.

Für viele Menschen sind grundlegende Produkte des täglichen Bedarfs nicht selbstverständlich. Im Jahr 2016 waren immerhin 14,1 Prozent der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet, dies entspricht etwa 1,2 Millionen Menschen (Quelle: Statistik Austria: Einkommen, Armut, Lebensbedingungen; 2017). Um den Alltag meistern zu können, sind immer mehr Menschen auf die Unterstützung durch gemeinnützige Organisationen angewiesen. Genau an diesem Punkt setzt die Fairmittlerei an. Da viele heimische NGOs mit unzureichenden Budgets zu kämpfen haben, spielen vor allem Sachspenden eine bedeutende Rolle. Die Fairmittlerei hat ein Konzept entwickelt, von dem alle Seiten profitieren: Das Start-up vermittelt einwandfreie Non-Food Produkte, die von Industrie und Handel gespendet werden, an gemeinnützige Organisationen (NGOs). Unternehmen aus Industrie und Handel können nicht mehr verkaufsfähige Produkte einfach und zeitsparend an die Fairmittlerei spenden und sich somit die Kosten für die anfallende Lagerung bzw. Vernichtung sparen. Gemeinnützige Organisationen haben daraufhin die Möglichkeit die Produkte zu einem Bruchteil des Marktpreises zu erwerben und an Bedürftige weiterzuvermitteln. Wie das Konzept genau funktioniert, können Sie auch auf der Website www.diefairmittlerei.at nachlesen.

Seit der Gründung des Start-ups vor gut zwei Jahren konnten bereits mehrere Tonnen an gebrauchsfähigen Produkten vor der Vernichtung bewahrt und Bedürftigen gespendet werden. Auf diese Weise trägt die Fairmittlerei zur ökologischen Nachhaltigkeit und zur Erreichung der Sustainable Development Goals bei. Für ihr Engagement wurde das Gründerteam kürzlich sogar mit dem Wiener Umweltpreis 2018 ausgezeichnet.

Name:
Stefanie S.